UMBAU UND SANIERUNG SCHLOSSHALLE WOLFACH

Entkernung Umbau und umfassende Sanierung der Schlosshalle Wolfach

Preisträger Auszeichnung / Beispielhaftes Bauen „Ortenaukreis 2014 – 2020“

Objektbeschreibung

Geschichte
Das im 12. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnte Wolfacher Schloss erhielt seine heutige Form in den Jahren 1671 bis 1681, als es zur Residenz von Graf Maximilian Franz umgebaut wurde. Im Winter 1947 zerstörte ein verheerender Brand insbesondere den Ostflügel des Schlossgebäudes, welcher zu Beginn der 1950er Jahre wieder aufgebaut wurde. Seither befindet sich im Erdgeschoss die Schlosshalle, genutzt als Mehrzweckhalle.
Ende der 1980er Jahre wurde die Hallendecke statisch ertüchtigt. Massive, bis zu 60 cm hohe Stahlträger wurden eingezogen, verdeckt durch eine tiefhängende OWA-Decke. Der Verlauf dieser Decken ragte bis in die Fensterlaibungen hinein. Die Halle wurde zudem mittig durch eine 3-4 m breite Nebenraumzone unterteilt. Es entstand eine kleine Halle für kleine Veranstaltungen. Das zweite Hallenteil wurde seither als Musikprobenraum der Stadtkapelle Wolfach genutzt.

 

Architektur
Aufgabe war, die Schlosshalle ihrer ursprünglichen Größe wieder zurückzuführen. Die möglichen Nutzungen sollten flexibel für die Vereine, für rednerische, musikalische, theatralische und sonstige kulturelle Veranstaltungen geeignet sein. Dazu wurde die Halle entkernt und von den tief hängenden, bis in die Fenster ragenden Decken befreit. Die nun sichtbaren massiven Stahlträger aus den 80er Jahren mussten aus statischen Gründen zwingend erhalten bleiben. So wurden die Träger in Kombination mit akustisch wirksamen abgehängten Holzlamellendecken und mit dem umlaufenden höhenversetzten Akustikfries in Szene gesetzt.

Die Halle selbst wurde neu gegliedert. Erhielt nun einen neuen Eingangs- und Garderobenbereich, sowie eine Küche. Für Veranstaltungen steht zudem eine Mobile Bühne mit entsprechender Vorhangtechnik zur Verfügung. Der Sanitärbereich war komplett zu sanieren. Mittels Oberlichtbändern auf den Trennwänden wurde hier die Sicht auf die alten 5 m hohen Holzbalkendecken freigelegt.

Trotz der umfangreichen Arbeiten konnte das bestehende Eichenparkett erhalten bleiben. In Zusammenarbeit mit freiwilligen Helfern wurde das Parkett teilweise ausgebaut, stabweise einzeln aufgearbeitet und wieder eingebaut, zum Teil wurde es auch ergänzt.

Zur Verknüpfung der Schlosshalle mit dem Schlosshof wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt drei der massiven 1,20 m starken Fensterbrüstungen abgebrochen, sowie der Haupteingang in Richtung Schlosshof verlegt. Der neue Haupteingang spiegelt in seiner Rundbogenform die bestehenden Türen und Tore an den umlaufenden Innenhofwänden des Hofes wider.